In unmittelbarer Nähe des Bahnhofgebäudes von SBB-Architekt Max Vogt mit seiner kraftvollen Betonarchitektur, war es naheliegend, die Dächer des Bushofs ebenfalls in Beton zu konstruieren, ganz abgesehen von den ohnehin grossen Vorteilen des Betons für derartige Aufgaben.
Vier identisch ausgebildete, unabhängig voneinander stehende und nur durch schmale Fugen getrennte schlanke Faltwerke in vorgespanntem Beton schützen die Buspassagiere vor Regen und Schnee. Der praktisch rissfreie, vorgespannte Beton, der zwängungsfrei schwinden kann, ermöglicht eine einfache Dachkonstruktion ohne Abdichtung; die Betonoberfläche ist lediglich hydrophobiert. Das Dachwasser wird nach innen geleitet und fliesst durch offene Rinnen in der oberen Fläche der schrägen Stützen nach unten in einen grosszügig dimensionierten Einlaufschacht.
Die Faltwerke sind entlang der äusseren Kanten 12 Zentimeter stark; entsprechend der Biegemomente in den zentralen Partien der Flächen wächst dieses Mass gegen innen an. Eine ringförmig angeordnete Vorspannung hält die kragenden Teile zusammen. Die Vorspannfirma konstruierte platzsparende übergreifende Anker, die innerhalb der Faltwerke ohne Verdickung untergebracht sind. In ihnen konnten die Kabel mit Pressen, welche ein speziell gekrümmtes Mundstück aufwiesen, gespannt werden.
Die Stützen sind vorfabriziert und an ihren Enden mit dem Fundament wie mit dem Faltwerk monolithisch verbunden. Der Querschnitt nimmt nach unten zu – entsprechend der Einspannung am Fuss. Die Schalungsstruktur der Faltwerke besteht aus zugeschnittenen Schaltafeln. Sie erweckt den Eindruck von breiten Brettern und unterstreicht die grosszügige Gesamtwirkung der Anlage. Die dünnen FL-Leuchten sind bündig in die Betonkonstruktion integriert. Das Resultat zeugt von intensiver und kooperativer Zusammenarbeit aller Beteiligten: Bauherrschaft, Architekten, Spezialisten, Ingenieure und Unternehmer.