Für den Ersatzneubau Gasthaus Hergiswald wurde eine hybride Bauweise gewählt. Die im Untergeschoss bestehenden Natursteinmauern wurden durch eine Betonkonstruktion ergänzt. Im vorderen Bereich des Erd- und des ersten Obergeschosses steht eine Holzständerkonstruktion. Auf dieser wurden zwei Geschosse in Strickbauweise ergänzt. Der stützenfreie Saal im ersten Obergeschoss wird durch ein Hängewerk aus Holz erstellt, das bis ins Dachgeschoss hochragt.
Das bestehende Gasthaus wird bis auf die Grundmauern zurückgebaut. Das neue Gasthaus wird auf den alten verputzten Kellermauern und weiteren, neuen Fundamenten erstellt. Im Grundriss vergrössert sich das Gebäude beim Westtrakt. Während im hinteren Teil des Gebäudes die Betonwände bis ins erste Obergeschoss reichen, beginnt der Holzbau im vorderen Restaurationsbereich bereits im Erdgeschoss.
Der Restaurationsbereich besteht aus einer massive Holzkonstruktion aus Douglasie, die mit grossen Fenstern ausgestattet ist. Im ersten Geschoss wurde ein grosser Saal erstellt, über dem ein Hängewerk liegt, so dass der Raum ohne Stützen auskommt. Das Hängewerk reicht bis in das Dachgeschoss und leitet die Lasten der aufgehängten Decke des Saals mit den darüberliegenden Geschossen über die grossen seitlichen Holzstützen auf die massive Konstruktion im Untergeschoss.
Die Decken zwischen dem Erd- und Dachgeschoss sind als Holz-Beton-Verbunddecken ausgebildet. Die obersten zwei Geschosse (2.OG und DG) werden aus einer Strickkonstruktion (Blockbau) erstellt. Diese weist ein besonderes Setzungsverhalten auf, das entsprechend zu berücksichtigen war. In diesen beiden Geschossen befinden sich Zimmer und Wohnungen, die Teil des Gastbetriebs sind. Als Abschluss wird ein Dach mit Sparren erstellt, das direkt auf den Strickwänden aufliegt.