Bondo – Neugestaltung Verbauungen Bondasca und Maira und neue Verkehrsanlagen

Die verheerenden Ereignisse im Jahr 2017 haben das Dorf Bondo mit seiner Umgebung stark in Mitleidenschaft gezogen. Neben den wasserbaulichen Schutzbauten mussten auch die Strassen mit einem Neubau von drei grösseren und zwei kleineren Brücken sowie deren Anschlüssen zum Siedlungsraum und zur umliegenden Kulturlandschaft neu gestaltet werden.

Die Ereignisse des Bergsturzes am Piz Cengalo im August 2017 führten in Bondo, Sottoponte, Spino und Promontogno zu einer grossen Zerstörung. Zusammen mit den sicherheitsrelevanten Wasserbaumassnahmen mussten Strassen, Brücken, Landschaft und Dorfteile im gefährdeten Perimeter der Bondasca und der Maira wieder aufgebaut werden. Das Projekt «strata» konnte mit dem vorgeschlagenen Gesamtkonzept überzeugen.

Alle drei neuen Brücken sind massive Rahmenbrücken mit unter der Fahrbahn liegendem Tragwerk. Die an die Brücken anschliessenden Stützmauern bestehen aus Bergeller Natursteinmauerwerk, die Brücken und Unterführungen selbst aus sorgfältig geschaltem Beton. Die Rahmen bilden für die gestellte Aufgabe wirtschaftliche und robuste Tragwerke, ihre geschwungenen Untersichten führen in angepasster Form die Tradition der Bergeller Bogenbrücken weiter. Alle drei neuen Brücken sind monolithische, vorgespannte Ortbetonkonstruktionen. Die Leitmauern der Strassen werden kontinuierlich über die Brückenränder weitergeführt. Die Untersichten der Rahmenbrücken sind schräg. Damit sind die Angriffsmöglichkeiten bei aussergewöhnlichen Murgangereignissen minimiert. Architektonisch unterstreicht die Schräge die Schlankheit der Rahmenbrücken. Die Bondascabrücke und die Brücke Spizarun sind in Feldmitte als Plattenbrücken ausgebildet. Gegen die Auflager hin bestehen sie aus dreistegigen Hohlkastenquerschnitten mit starken Vouten. Die Bondascabrücke verfügt über eine Spannweite von 65 Metern, die Brücke Spizarun über eine von 56 Metern. Beide Brücken stehen oberwasserseitig der bestehenden Brücken. Damit werden die Behinderungen des Verkehrs beim Bau minimiert. Die Brücke Punt ist in Lage und Form vom Wunsch bestimmt, die Zufahrtswege nicht steiler als 10 Prozent auszuführen. Was früher mit stark ansteigenden Rampen und buckligen Bogenbrücken erzielt wurde, ist hier dank moderner Bautechnik sozusagen um 90 Grad in die Horizontale gedreht.

Projektierung

2019 – 2022

Realisierung

2021 – 2025

Auftraggeber:in

Gemeinde Bregaglia

Partner

ARGE mit Caprez Ingenieure AG, Promontogno (Strassenbau), Eichenberger Revital SA, Chur (Wasserbau), mavo gmbh, Zürich / Müller Illien Landschaftsarchitekten, Zürich (Landschaftsarchitektur), Conradin Clavuot, Chur (Architektur)

Auszeichnung

1. Preis in Gesamtleistungswettbewerb

Foto ©

Conzett Bronzini Partner AG

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