Langsamverkehrsbrücke Schermenweg, Anschluss Bern Wankdorf

In Zusammenhang mit dem geplanten Ausbau des Autobahnknotens Wankdorf in Bern wurde für den Langsamverkehr eine darüber schwebende Brücke entworfen. Die stählerne Konstruktion ist als gekrümmter Durchlaufträger mit Spannweiten von bis zu 40 Metern und einer Gesamtlänge von 700 Metern geplant.

Die optimale Führung des Langsamverkehrs, insbesondere des Veloverkehrs bestimmt massgebend die horizontale sowie die vertikale Form der Brücke. Ausgehend von der möglichst direkten Verbindung aller Anschlussstellen und der Minimierung des Längsgefälles, haben sich die Rampengeometrien und -längen ergeben, welche die Form der Brücke im Grundriss prägen. Eine weitere wichtige Rahmenbedingung bilden die einzuhaltenden Lichtraumprofile der unter der neuen Stegkonstruktion verlaufenden Verkehrsachsen. Die Hauptverbindungen weisen eine grosszügige Breite von 5 Metern und ein sanftes Gefälle von maximal 4.5 Prozent auf. Die gewählten Kurvenradien sind grosszügig und erlauben ein sicheres Befahren mit genügenden Sichtverhältnissen. Mit der gewählten Konstruktion können die vielen Strassen und Wege elegant überbrückt werden. Dafür eignet sich Stahl als Baumaterial bestens.

Das Tragwerk besteht aus mehreren voneinander abzweigenden, durchlaufenden Trägern. Der Überbau ist als geschlossener Stahlhohlkasten mit innenliegenden Versteifungen in Längs- und Querrichtung ausgebildet. Er lagert auf vertikalen Einzelstützen, welche ebenfalls als Stahlhohlkasten ausgebildet sind. Die Stützenabstände sind auf die vorhandenen Hindernisse und auf eine ausgewogene statische Regelmässigkeit abgestimmt. Das Verhältnis von Höhe zu Spannweite beträgt maximal 1:45. Überbau und Stützen sind monolithisch, die Widerlager sind integral mit dem Überbau verbunden. Temperaturverformungen werden durch die seitliche Ausdehnung der gekrümmten Träger und die elastischen Verbindungen an Stützen und Widerlagern aufgenommen. Das Tragwerk ist so dimensioniert, dass die Durchbiegungen infolge Nutzlasten L/600 nicht überschreiten und die Schwingungen der Brücke nicht durch Resonanz mit den Erregerfrequenzen verstärkt werden. Das Schwingungsverhalten ist für die Dimensionierung der Brücke massgebend. Die Eigenfrequenzen in Quer- und Längsrichtung liegen nach dem Prinzip der Hochabstimmung bei minimal 1.7 Herz und somit oberhalb der kritischen Grenzwerte. Dazu wurde unter anderem die seitliche Steifigkeit durch die konische Ausbildung der Stützen erhöht. In vertikaler Richtung liegen die Eigenfrequenzen in den Feldern mit grossen Spannweiten mit einem Minimalwert von 3.9 Herz praktisch ausserhalb des kritischen Bereichs. Falls notwendig, werden an den massgebenden Stellen Schwingungstilger eingesetzt. Die Fundationen erfolgen flach oder, falls lokal erforderlich, mit Hilfe von Pfählen. Die durch Anprall gefährdeten Stützen sind als Stahl-Beton-Verbundstützen mit erhöhten Wandstärken ausgebildet. Leiteinrichtungen am Rande der Strassen vermindern das Schadensrisiko der Verkehrsteilnehmer:innen.

Projektierung

2015 – 2025

Realisierung

Voraussichtlich 2025 – 2030

Auftraggeber:in

Bundesamt für Strassen (ASTRA), Thun

Partner

ARGE mit Diggelmann + Partner AG, Bern, Holzhausen Zweifel Architekten GmbH, Zürich, Kontextplan AG, Bern, nachtaktiv gmbh, Zürich

Auszeichnung

1. Preis in Projektwettbewerb

Foto ©

Berrel Berrel Kräutler AG, Zürich

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