Der teilweise über hundertjährige und denkmalpflegerisch geschützte Gebäudekomplex Kongresshaus / Tonhalle wurde in den Jahren 2016 bis 2021 instand gesetzt, ertüchtigt und restauriert. Die Tragwerke der aus verschiedenen Bauepochen stammenden und zusammengesetzten Baukörper wurden dabei nach Möglichkeit im Grundsatz erhalten.
Umbau:
Die Ertüchtigung des bestehenden Gebäudekomplexes erfolgte durch lokale Eingriffe und Verstärkungen. Das Ziel war es, die bestehende Bausubstanz nach Möglichkeit zu erhalten bzw. nicht ausgenutzte Tragwerksteile neu zu aktivieren. Da wo die bestehende Tragstruktur bzw. Teile davon die Anforderungen nicht mehr erfüllen konnte, wurden gezielte Massnahmen ergriffen. So musste teilweise mit neuen oder aufgesetzten Betonscheiben im Innern die Stabilisierung der Baukörper gegen Erdbebeneinwirkungen ertüchtigt werden. Beschädigte Stützen wurden mit Kohlefasergewebe verstärkt. Der Einbau von Betonwänden und Decken innerhalb des bestehenden Gebäudes erforderte eine minuziöse Planung und setzte hohe Anforderungen an die Sicherung der Bauzustände.
Das aus Stahlfachwerken bestehende Dachtragwerk der Tonhalle musste zur Aufnahme von zusätzlichen Lasten umfangreich ertüchtigt werden. Der Einbau einer zusätzlichen Unterspannung erfolgte, ohne den Dachaufbau und die erhaltenswerte Dachhaut zu entfernen.
Erweiterung:
Der bestehende Panoramasaal wurde rückgebaut und durch eine Erweiterung des Gartensaals ersetzt. Das Untergeschoss musste dazu im Grundwasser erstellt werden, welches den Schwankungen des nahen Seespiegels folgt. Zur Konservierung der bestehenden Holzpfähle durfte der Grundwasserspiegel nicht abgesenkt werden, so dass Aushub- und Betonierarbeiten unter Wasser erforderlich waren. Die über Terrain liegenden Gebäudeteile der Erweiterung wurden in Stahlbeton erstellt. Das Restaurant darüber und das Dachtragwerk ist als Stahl- und Holzbau konzipiert.