Wasserweg Flims – Trutg dil Flem

Der «Flem» (Fluss) ist Leitlinie des Wanderwegs vom Dorfzentrum Flims bis zur zehn Kilometer weit entfernten und 1000 Meter höher gelegenen Segneshütte. In der abwechslungsreichen Bergsturzlandschaft verläuft der Weg entweder ganz nahe am Wasser oder auf den aussichtsreichen oberen Kanten der Erosionsflanken.

Der Trutg dil Flem ist ein Bergwanderweg. In einem der grossen bündnerischen Fremdenverkehrszentren durchquert er ein vom Tourismus umfassend erschlossenes Gebiet. Als Themenweg führt er durch die weitgehend unbekannten und attraktiven Bachlandschaften des Flem. Dabei bleibt er der Idee eines sanften Tourismus verpflichtet. Teil des Wegs sind verschiedene Brücken, die Einblicke in die Schluchten ermöglichen. Der Bau des Wegs wurde von Wilfried Dechau in einem Buch sorgfältig dokumentiert. Diese Dokumentation ist Teil des touristischen Marketings des Trutg dil Flem.

Die Mikrolandschaften des schluchtartig ins Terrain eingeschnittenen Flem werden mit Brücken erschlossen, die gleichzeitig Aussichtspunkte und Querverbindungen sind. Dabei handelt es sich um kurze, schmale und erst von Nahem sichtbare Bauwerke, die der rauen Umgebung auch etwas von der Atmosphäre eines Parks geben. Der Weg ist in diesem Sinn für alpine Flaneure gedacht; er folgt nicht immer den kürzesten Verbindungslinien, sondern erlaubt sich gelegentlich eine «folie». So taucht er bei der Wasserfallbrücke tief in die Schlucht, an Orte, die man üblicherweise nicht besuchen würde.

Die Linienführung nimmt Rücksicht auf bestehende Pflanzen und Tierwege. Kleine Dimensionen der Kunstbauten sind Teil des Wegkonzepts, das die Benutzer weniger über, sondern in die Schluchten führt. Die Materialien sind differenziert eingesetzt: vorgespannter Stein für die «stiebende Brücke» beim Wasserfall, leichte Holzkonstruktionen für die kleineren Bachquerungen, Beton für die schwierige Geologie der Pilzfelsenbrücke und als Anspielung auf die Gletschertöpfe die elliptische oberste Brücke aus künstlichem Stein.